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Blattnässe/ Blattbenetzung |
(Quelle: DWD) Hinweis: Diese Methode der Blattbenetzungsbestimmung unterscheidet sich von der in der Agrarmeteorologie Rheinland-Pfalz angewandten Methode, denn hier beschriebene ist eine modellhafte rechnerische Bestimmung und die in der AM RLP angewandte Methode ist eine direkte Bestimmung an Hand von Messungen. "Bedeutung der Blattbenetzung: Geraten Niederschläge in Kontakt mit der Vegetation, so sind Blattbenetzungsereignisse die zwangsläufige Folge. Die Dauer der Blattbenetzung wird allerdings nicht nur von der Andauer des Niederschlagsprozesses (Regen, Tau), sondern auch von verschiedenen verdunstungsregulierenden, atmosphärischen Parametern bestimmt. Zusätzlich ist die von der Blattflächenstruktur abhängige Interzeptionskapazität bedeutsam, da sie darüber entscheidet, wieviel Wasser sich maximal auf einem Blatt ansammeln kann, bevor es abzutropfen beginnt. Benetzungsprozesse spielen sowohl in der Mikrometeorologie als in der Phytopathologie und Ökologie eine wichtige Rolle; denn einerseits stellt das interzipierte Wasser einen fehlenden Eingabeposten für den Bodenwasservorrat dar, was Auswirkungen auf den Wasserhaushalt und damit auf das Transpirationsverhalten der Pflanzen hat (siehe Informationsblatt AMBAV), andererseits gehört die Blattbenetzung zu jenen Hauptfaktoren, die an der Auslösung von Pflanzenkrankheiten beteiligt sind (siehe z.B. Informationsblatt Apfelschorf, Braunrost, Feuerbrand, Mehltau). Schließlich kann eine intensive Befeuchtung der Blätter zu einer erhöhten Deposition luftgetragener Schadstoffe und zu einer verstärkten Spurenstoffaufnahme führen. Auf Grund fehlender bzw. unzulässiger Messmethoden werden Blattbenetzungsmengen und -zeiten im synoptischen Messnetz des Deutschen Wetterdienstes nicht direkt erfasst, sondern indirekt aus der gewonnenen Niederschlagsinformation und aus anderweitigen Standarddaten modellhaft berechnet. Modellbeschreibung: Der Einsatz der zur Verfügung stehenden Benetzungsmodelle erfolgt differenziert für Zielkulturen mit bodenfernen Vegetationskörpern, die dem unmittelbaren Einfluss des Bodenwärmestroms weitgehend entzogen sind (Obst- und Rebanlagen), und für Feldkulturen mit bodennahen Wuchsformen (z.B.Getreide- und Rübenbestände), die dem direkten Einfluss des Bodenwärmestroms unterliegen. Den Modellen gemein ist die deterministische Formulierung energetischer Transferprozesse. - Obstbestände Bei kommerziellen Obstplantagen/ Rebanlagen handelt es sich um Bestände, deren überwiegend bodenferne Blattetagen kaum direkten Bodeneinflüssen ausgesetzt sind. Die offene Reihenstruktur bietet dem Niederschlag, der Sonnenstrahlung und dem Wind eine große Eindringtiefe und erlaubt - auch wegen der vertikal sich nur moderat ändernden mikroklimatischen Bedingungen - die Benetzungsberechnung auf ein repräsentatives Blatt an der Bestandsobergrenze zu beschränken. Das Modell basiert auf der Annahme einer laminaren Umströmung von Blättern und Tropfenstrukturen. Die Energietransferberechnungen folgen der Ähnlichkeitstheorie der Wärmeübertragung, die ursprünglich innerhalb der ingenieurwissenschaftlichen Disziplin der Strömungsdynamik entwickelt worden ist. Während bei der Berechnung der wasserfilmartigen Taubildung und -verdunstung auf die Theorie der Plattengrenzschicht zurückgegriffen wird, beruht die Berechnung einer am Ende einer Regenperiode einsetzenden Tropfenverdunstung auf Ähnlichkeitsgesetzen eines querangeströmten flachen Kreiszylinders. - Feldkulturen Die Benetzung flach- und engwüchsiger Feldkulturen wird mit dem Modell AMBETI/ BEKLIMA (siehe Informationsblatt AMBETI/ BEKLIMA) berechnet. Der zwischen Blättern und ihrer atmosphärischen Umgebung sich nachvollziehende Energietransfer ist abhängig von dem durch Boden und Pflanzenbestand geprägten Mikroklima, so dass Bodenart, Bestandshöhe und -dichte wichtige Einflussgrößen darstellen (siehe Informationsblatt Bestandsklima). Routinemäßig erfolgt die Benetzungsberechnung für Getreide, Grünland und Zuckerrüben, und zwar für eine Blattetage, die im oberen Drittel des jeweiligen Bestandes liegt. Eingabedaten (stündliche Auflösung):
Benutzerdefinierte Eingangsparameter:
Ausgabedaten: Stündliche Auflösung:
Tägliche Auflösung:
(Bildquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite) |
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